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On Tour während der Schwangerschaft: Meine Erlebnisse und Reisetipps mit Baby im Bauch

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On Tour während der Schwangerschaft: Meine Erlebnisse und Reisetipps mit Baby im Bauch

On Tour während der Schwangerschaft: Meine Erlebnisse und Reisetipps mit Baby im Bauch

Schwanger on Tour - geht das überhaupt?

Während der Schwangerschaft unterwegs sein und die Welt entdecken – wie gut passt das zusammen? Vor allem in Zeiten von Corona? Ich habe im zweiten und dritten Trimester sowohl in Kroatien als auch in Österreich eine mehr oder weniger ruhige Kugel geschoben und die ein oder andere Reiseerfahrung mit Baby im Bauch machen dürfen.

Für alle Mama-to-be’s, die ebenfalls vom Fernweh geplagt sind, kommen hier ein paar Tipps und (Not-)To-Do’s, damit euer Babymoon zum vollen Erfolg wird! 😊

Tipp Nr. 1: Wähle die richtige Destination aus!

Es gibt schwangere Frauen, die alles sehr relaxed angehen und sich wenig bis gar keine Gedanken um den Urlaubsort machen, wenn sie gerade ein Kind erwarten. Gehörst du allerdings genau wie ich eher zur Sorte „better safe than sorry“, solltest du dir im Voraus einige Gedanken um die angestrebte Destination machen. Wie gut ist die Versorgung vor Ort, falls dein Ungeborenes und du einmal Hilfe benötigen? Gibt es Gründe, die wirklich absolut dagegen sprechen, in ein ganz bestimmtes Land zu reisen (Zikavirus, etc…)? Mutest du dir mit einem 9-stündigen Flug in der 28. Schwangerschaftswoche in der Holzklasse vielleicht doch etwas zu viel zu?

Mir persönlich war es daher wichtig, alle geplanten Ziele mit dem Auto erreichen zu können. Ich wollte stehen bleiben und spazieren gehen können, wann immer ich das benötigt habe. Bequem sitzen können. Umdrehen oder irgendwo spontan unterkommen können falls plötzlich notwendig. All das waren Punkte auf meiner Liste, die mir bei der An- und Abreise wichtig erschienen. 

Wir haben uns deshalb für eine kleine Kroatien-Reise im 6. Schwangerschaftsmonat und einen Wellnessaufenthalt in Österreich im 8. Schwangerschaftsmonat entschieden. Die beste Zeit, um mit Baby im Bauch on tour zu sein, ist laut einigen Umfragen unter werdenden Müttern übrigens das zweite Trimester: Die Übelkeit verschwindet, man fühlt sich ganz allgemein irgendwie fitter und einfach noch nicht so eingeschränkt von der wachsenden Körpermitte, sodass man einen geplanten Urlaub in genau diesen Monaten am besten genießen kann!  

P.S.: Natürlich kannst du trotzdem mit dem Flugzeug verreisen, wenn deine Schwangerschaft unkompliziert verläuft und dein Frauenarzt/deine Frauenärztin dir das Go dafür ausspricht!

Ich habe im Folgenden einmal akribisch alle Beförderungsrichtlinien von den bekanntesten nationalen und internationalen Airlines aufgelistet, weil ich selbst auf keiner anderen Blogseite eine derartige Tabelle finden konnte und hoffe, sie ist hilfreich:

Tipp Nr 2: Sei flexibel!

Welcher Reisetyp bist du normalerweise, wenn du die große weite Welt erkundest? Und denkst du, deine Art zu Reisen ändert sich möglicherweise „in anderen Umständen“? Meine persönliche Erfahrung: Ein wenig schon! So sehr man auch versucht, das eigene ungebändigte Reisefieber auf’s Ungeborene in vollem Umfang zu übertragen – man muss oftmals flexibler sein, zurückstecken und schlichtweg einen Gang runter schalten. Das Zauberwort heißt hier also definitiv Flexibilität. Es ist wichtig, viel stärker auf sich und seinen Körper (und den weiteren Körper in sich ;-)) zu hören, es teilweise gemütlicher angehen zu lassen und immer einen Plan B in petto zu haben. 

Wer sowieso eher der Strand- und Faulenzertyp ist, der wird sich über einen durchrüttelten Zeitplan weniger ärgern als jemand, der gerne und viel Ausflüge unternimmt und die Worte „Reise“ und „Abenteuer“ dem Wort „Urlaub“ vorzieht.

Aber keine Sorge: Du wirst auch in der Schwangerschaft auf die ein oder andere Entdeckungstour gehen können! Es gibt Tage, da funktioniert alles genau so, wie du dir das vorgestellt hast. Und dann gibt es aber wiederum Momente, in denen das vorher genannte Zauberwort absolut essentiell für dein weiteres Wohlbefinden ist. So what?

Ärgere dich also nicht unnötig über missglückte Abstecher in die Natur oder abgeblasene Restaurantbesuche in der unbekannten City und freunde dich schon vor deiner Reise mit dem Gedanken an, nicht mehr alles ins kleinste Detail planen und vorhersehen zu können. Wirkt ja schon fast wie kleiner Wink mit dem Zaunpfahl, was als Mama-to-be bald auf einen zukommen wird…😀 

P.S.: Falls es wirklich auf einen reinen Relaxurlaub hinauslaufen wird, kann ich euch die Hängematten von Tropilex empfehlen: Damit ist euch Erholung garantiert! 😊

Tipp Nr. 3: Sei vorbereitet!

„A good preparation is half the battle“

Wenn der Wunsch nach neuen Erlebnissen und unangenehme Schwangerschaftswehwehchen Hand in Hand gehen, sollte man auf alles (Un-)Vorhersehbare vorbereitet sein. Ich weiß, leichter gesagt als getan! Trotzdem gibt es einige Basic-Überlegungen und „präparations“, die dir das Reisen erleichtern werden und dir gleichzeitig ein sicheres Gefühl geben können.

Dein Mutterpass? Mittlerweile so wichtig und heilig wie der Reisepass! Eine kleine Mini-Reiseapotheke im Rucksack dabei haben? Super Idee! Kontaktdaten von Ärzten vor Ort immer griffbereit haben? Guter Plan! Hotelkissen sind schrecklich unbequem, immer viel zu schnell platt gelegen und das Sodbrennen wird aktuell sowieso von Tag zu Tag stärker? Da ist sicherlich noch ein Plätzchen für das geliebte Wohlfühlkissen von zu Hause auf dem Autorücksitz frei! Ich bin mir sicher, dir fallen allein beim Durchlesen schon einige weitere nützliche Dinge ein, stimmt’s?

Wenn du deine ursprüngliche Packliste um die ein oder anderen sinnvollen Gegenstände und Notfallinfos ergänzt hast, wirst du merken, dass du gleich viel entspannter in deinen wohlverdienten Urlaub starten kannst. 😊

Tipp Nr. 4: Sei ehrlich!

Und zwar nicht nur mit dir selbst, sondern auch mit deiner Reisebegleitung! Du spürst zum Beispiel, dass deine Hormone gerade wieder ganz besonders verrückt spielen und du dringend eine kleine Aus- bzw. Allein-Zeit benötigst? Dann kommuniziere das auch genau so! Es bringt weder deinem Reisepartner noch dir etwas, wenn du euch beiden etwas vorgaukelst, obwohl dein hart arbeitender Körper gerade Ruhe statt Action benötigt. 

Bleiben wir direkt beim Thema Ehrlichkeit: Die meisten Menschen sind nur sehr ungern auf fremde Hilfe im Alltag angewiesen. Doch Überraschung: Du wirst sie benötigen. Und das wird dir vermutlich genauso wenig gefallen wie mir. Ich fühle mich mit jedem „Kannst du mir die Schuhe kurz zubinden?“ meinem Gegenüber ein wenig lästiger, mit jedem „Sorry, ich kann mich nicht ohne krasse Anstrengung bücken. Kannst du das bitte für mich aufheben?“ so richtig schön unwohl in meiner Haut. Ich kämpfe schon mein ganzes Leben lang damit, meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen ohne mich direkt wie eine Bürde für den anderen zu fühlen. Aber dieses Gefühl der körperlichen Unfähigkeit in der Schwangerschaft setzt dem ganzen Problem nochmal echt die Krone auf.

Schritt für Schritt habe ich deshalb lernen müssen, dass meine Mitmenschen auch beim 49848239x die Schnürsenkel für mich verknoten ohne dabei genervt die Augen zu verdrehen. Dass meine Herzensmenschen gerne Dinge für mich vom Boden aufheben, wenn sie mir mal runterplumpsen. Ehrlich sein und Hilfe einfordern, wenn man sie benötigt, ist wirklich nichts Schlimmes. Man wird auch dir gerne zur Seite stehen. Und denk an das Wichtigste: Es geht irgendwann wieder vorbei – dein gegenwärtiger Zustand besitzt ein Ablaufdatum! 😉

Tipp Nr. 5: "Lass' die Leute reden..."

…und hör‘ ihnen ruhig zu, aber mach dann trotzdem dein Ding!

Du kennst es und du hasst es: Jeder (und zwar wirklich jeder) teilt irgendwelche Erfahrungen, irgendwelche „gut gemeinten Ratschläge“ und irgendwelche schrägen Einwände und Einfälle während deiner 9-Monate-Kugelzeit mit dir. Da werden deine eigenen Vorstellungen von der Geburt mit gerümpfter Nase von Tante Käthe abgestempelt, dein sich verändernder Körper von wildfremden Menschen beim Bäcker um die Ecke kommentiert – und natürlich wird dein letzter Trip als Paar ebenfalls genauestens von Familie und Freunden unter die Lupe genommen

Ich gehe fest davon aus, dass du nur das Beste für dich und dein ungeborenes Kind möchtest und dich daher brav an meine anderen vier Tipps halten wirst. 😜 Aber auch der fünfte Tipp ist unerlässlich für das Reisen während der Schwangerschaft, denn: Du kannst so vorbereitet, so flexibel, so wachsam und so ehrlich wie nur irgendwie möglich sein: Person X wird dir von deinem Vorhaben, in den Urlaub zu fahren oder zu fliegen, abraten. Da hilft auch keine von dir vorgefertigte Powerpoint-Präsentation, in der du dem Hobby-Skeptiker akribisch all‘ deine Planungen und Vorsichtsmaßnahmen darbietest: Du wirst ihn nicht davon überzeugen können, dass du im schlimmsten Fall jetzt schon eine egozentrische und unverantwortliche Rabenmama bist.

Diese ungefragten und unbelehrbaren „Meinungen“ wird man sich natürlich auch in Zukunft bei anderen Themen wie dem Füttern des neuen Erdenbürgers und natürlich dem ersten großen Urlaub mit Baby an Bord anhören müssen. Summ‘ dann gerne den „Die Ärzte“-Song vor dich hin, „bleib‘ höflich und sag‘ nichts“ und erfreue dich ganz einfach an deinem neuen Glück! 😍