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Istrien – verstecktes Paradies an der Adria

Kroatien Reisen

Istrien – verstecktes Paradies an der Adria

Sollen wir oder sollen wir nicht? Aufgrund meines aktuellen Umstandes und der noch immer andauernden Pandemie waren Leo und ich uns unheimlich unsicher, ob wir unsere freie Woche/unseren Babymoon in Kroatien wie geplant verbringen möchten.

Das Ergebnis: Wir wollten! Und wie wir wollten! Ob wir wohl trotzdem viel erlebt haben? Vielleicht sogar neue Orte entdeckt haben, die wir davor nicht unbedingt auf dem Schirm hatten? Findet es gerne in diesem Blogbeitrag heraus. Viel Spaß beim Lesen! ☺️

Leo und ich sind uns am frühen Sonntagmorgen einig: Entspanntes Abhängen und sich gleichzeitig den Wind am Meer um die Ohren wehen lassen? Das haben wir wirklich schon viel zu lange nicht mehr gemacht!

Euphorisch und nervös zugleich pfeffern wir ein paar Klamotten und die verstaubte Sonnencreme ins Auto und düsen los Richtung Süden. Unser Ziel: Rabac in Kroatien. Hier im romantischen Ferienort direkt an der Kvarner Bucht beziehen wir bereits am Nachmittag unser Zimmer in einem „Adults Only“-Hotel. Vermutlich zum letzten Mal für eine recht lange Zeit. 👶

Den ganzen Tag nichts tun - ob wir das überhaupt noch können?
Sonnen, SUP und Strand - wir genießen unsere Zweisamkeit bei strahlendem Sonnenschein

Rabac selbst hat eine schöne Uferpromenade zum Flanieren und unfassbar gute Eisdielen. Unser Favorit: Der kleine Eisladen mit besonderen Sorten wie „Kinder Joy“ oder „Raffaello“ – soooo lecker! 🍦

Und weil ich auch im sechsten Schwangerschaftsmonat nicht nur unseren kleinen Sohn im Bauch, sondern weiterhin Hummeln im Hintern habe, durften einzelne (Halb-)Tagesausflüge trotz den geplanten ruhigen Urlaubsmomenten am Strand nicht fehlen. 

Unser allererster Stopp führte uns ins knapp 50 Kilometer entfernte Pula. Pula ist nicht nur die größte, sondern auch die älteste Stadt Istriens und hat ein wirklich tolles kulturelles Zentrum zu bieten. Die meisten von euch kennen vermutlich die beeindruckende Arena inmitten der Stadt. Das römische Amphitheater ist das weltweit sechstgrößte antike Gebäude dieser Art und eines der am besten erhaltenen antiken Gebäude in ganz Kroatien. Der Eintritt von 20 Euro pro Person erschien uns persönlich als zu teuer, weshalb wir die alten Fassaden nur ehrfürchtig von außen betrachtet haben. 

Ein paar Straßen weiter entdeckt ihr die belebte „Flanaticka Ulica“, die schönste Einkaufsmeile der Stadt mit Shoppingläden aller Art. Ganz in der Nähe befindet sich auch der Tempel des Augustus, welcher mir persönlich wirklich extrem gut gefallen hat. Riskiert an der Stelle, wo ich auf dem Bild positioniert bin, einen Blick nach oben – ich liebe derartige Deckenmuster!

Der Tempel des Augustus in Pula - sehr beeindruckend!
Das römische Amphitheater in Pula 😍
Romantische Abendstimmung am Kanjon Verudela

Ausgestattet mit einer knusprigen Salami-Pizza und festen Schuhen klettern Leo und ich abends nach unserer Shoppingtour in den „Verudela Kanjon“ hinab, um den letzten Sonnenstrahlen an einem außergewöhnlichen Ort beim langsamen Verschwinden zusehen zu können. Leider spielt die Jahreszeit nicht mit und wir haben den leuchtenden roten Ball am Horizont nicht wie andere Reiseblogger vor uns direkt im Blick. Macht nichts! Stattdessen beobachten wir einen Schwarm aufgebrachter Vögel, die direkt in unserer Felsspalte kleine Kunststücke vollführen, bis sie genau wie wir müde die Rückreise ins aktuelle Domizil antreten. 😴

Bis beinahe 14 Uhr halten Leo und ich es am nächsten Tag in der Hotelanlage aus, bis unsere laut quengelnde Abenteuerlust uns zum Sentonina Staza Wasserfall nahe Rabac führt. Dieses kleine Idyll gleicht einer geheimen Oase – wären da nicht die vielen lästigen Mücken! 😵 Für ein schönes Foto habe ich natürlich kurze Zeit still gehalten und einfach die zig Kaulquappen im Wasser gezählt. 

Wäre ich nicht schwanger gewesen (und mit Antimückenspray eingecremt), hätten wir noch die winzige dunkle Höhle links im Bild begutachtet: Aus dem Augenwinkel heraus konnten wir nämlich erkennen, dass sich darin erst der eigentliche Wasserfall – ergo der spaßige Teil des Ausflugs – befunden hätte. 😆 Beim nächsten Mal dann vielleicht!

Unbekannte Oase nahe Rabac - der Sentonina Staza Wasserfall 🌊

Reisen ohne leckeres Essen? Pah! Ohne mich! Klar, die Kvarner Küche beziehungsweise ganz allgemein die kroatische Küche ist natürlich sehr fleischlastig. Nach gut einer Woche Burger, Spareribs, Cevapcici und Co. war ich über mein einfaches Käsebrot bei der Ankunft zu Hause doch irgendwie ziemlich froh. Trotzdem muss ich wirklich ausdrücklich betonen, dass wir nicht ein einziges Mal schlecht gegessen haben! Von Trüffel-Hähnchen-Nudeln über marinierte Chicken-Drumsticks mit cremigem Kartoffelpüree bishin zu knackig angebratenem Saisongemüse: So delikat wie es aussieht, so hat es auch geschmeckt!

Dazu passend noch vier Restauranttipps meinerseits: Das „Black & Blue Steakhouse“ in Rabac (wenn die Bedienung während dem Service noch eine Gesichtsmaske wie vorgeschrieben getragen hätte, wären wir hier vermutlich täglich gewesen!), das „La Pentola Restaurant“ in Rabac und die „Pet Jedan Tapas Bar“ in Rijeka (zwar nicht mehr in Istrien, aber in unmittelbarer Nähe!). 

In der „Pizzeria Rumore“ in Labin hätten wir aufgrund des spektakulären Ausblicks über die Stadt gerne gespeist, da ist uns am letzten Abend allerdings die Zeit (und meine Müdigkeit) etwas in die Quere gekommen. 🙃

Ein Augen- und Magenschmaus zugleich: Das Essen in Rabac und Umgebung!
Süße Fischerdörfer so weit das interessierte Reiseauge reicht - besonders schön fanden wir übrigens Volosko!

Unser zweiter größerer Ausflugstag hat uns über das niedliche Fischerdörfchen Volosko und einem kurzen Bummel durch Opatija bis in die Europäische Kulturhauptstadt 2020 geführt: Rijeka.

Die drittgrößte Stadt Kroatiens besticht durch traumhaft schöne Renaissance- und Barockbauten und etliche Strände direkt vor der Haustür der historischen Hafenstadt. 

Ich bin begeistert von der breiten Fußgängerzone „Korzo“, kaufe hier und da ein paar Souvenirs und genieße das mediterrane Flair und die vielen verschiedenen Aromen der City. 

Ein weiterer Moment, der mir in Erinnerung bleiben wird: Eine alte Dame, die in einer Seitenstraße selbst gehäkelte Schlüsselanhänger aus einer vergilbten Schuhbox verkauft. Ein lächelnder Stern hat es mir angetan und schmückt nun meinen Autoschlüssel. ⭐

Nur knapp fünf Autofahrminuten vom Altstadtkern entfernt tunken wir unsere geschundenen Füße ins glasklare Wasser der Adria. Hier am Sablicevo Strand tummeln sich hauptsächlich Einheimische, die nach einem anstrengenden Arbeitstag die restlichen Stunden bis zum Zubettgehen mit ihrer Familie  verbringen. Wir sehen ein wenig dem wilden Treiben zu und treten gegen 20 Uhr erneut unsere Rückreise an.

Mein persönlicher Alptraum hat sich dann ja leider ab unserer Ankunft im Hotelzimmer zugetragen. 😩 Ihr seid neugierig, was beinahe unseren Urlaub zerstört hat? Checkt gerne mein Instagram-Highlight „Croatia“ aus – hier werdet ihr neben allen tollen Erlebnissen unserer Istrien-Reise eben auch den Schreckmoment der Woche (wenn nicht sogar des Monats oder Jahres) entdecken können. 😱 

Der Sablicevo Beach - ein schöner Strand nahe Rijeka
Wer braucht schon die Karibik? Kroatien hat nur wenige Fahrstunden von Good Old Germany entfernt ebenfalls Traumstrände en masse zu bieten!

Übrigens sind auch die Stadt Opatija und das Fischerdörfchen Volosko eigentlich einen ganz eigenen Tagesausflug wert. In der unteren Vierercollage seht ihr ein paar Impressionen unseres Spaziergangs durch den im 19. Jahrhundert überhaus angesagten Kurort bei Stars und Sternchen. Die Küstenpromenade in Opatija ist genauso traumhaft wie die beeindruckende Villa Angiolina und der gleichnamige Park.

Als wir am Mittwoch (außerhalb der Ferienzeiten wohlgemerkt) während unserer Urlaubswoche durch Opatija flaniert sind, war die Stadt allerdings wie ausgestorben. „Big C“ tut hier vermutlich weiterhin sein Übriges. Ich hoffe wirklich sehr, dass sich die kroatischen Küstenstädte nach der weltweiten Krise wieder weitgehend erholen werden. 

Impressionen aus Opatija und Volosko

Oh und bevor ich es vergesse: Was wäre ein Urlaub beziehungsweise Ausflug ohne die spektakulären Drohnenkünste meines (Fast-)Ehemannes? Kein richtiger Trip, ganz genau! ☺️

Er versucht mir übrigens seit Ewigkeiten, das Fliegen mit unserer Mavic Mini beizubringen, aber ich stelle mich da irgendwie unerklärlicherweise genauso taub wie er bei anderen Dingen. 😂 Vermutlich genieße ich es einfach zu sehr, dass die Handhabung der Drohne auf Reisen seine alleinige Aufgabe ist – wer weiß. Aber hey, Leo! Du machst eben auch einfach jedes Mal so unglaublich schöne Aufnahmen, dass ich mich super-entspannt zurücklehnen kann! 😍

Von oben sieht die Welt doch immer gleich noch ein wenig hübscher und friedlicher aus, oder?

Jetzt nach drei statt gefundenen Ausflügen (und einem Nervenzusammenbruch) haben wir uns als Paar doch aber endlich auch mal erholt, oder? Hm, jein. Kurzweilige Erholung in der Natur ja, aber nicht ohne dass wir uns noch ein letztes Mal in unseren Seat Arona geschwungen und die geplante Auszeit an einem ganz bestimmten Ort verbracht haben: Dem „Zarecki Krov“ Wasserfall inmitten des Inlands von Istrien. 

Der Schein des Fotos trügt allerdings: Nur wenige Minuten nach dieser Aufnahme hat es angefangen zu regnen und Leo hat auf der Rückfahrt noch kurz ohne mich (die Wege waren zu rutschig, um als Schwangere sicher anzukommen) zwei weitere Wasserfälle fotografiert: Den „Slap Sopot“ und „Butoniga“. Ebenfalls zu finden in meinem IG-Highlight „Croatia“ – inklusive Google Maps-Reiseroute zum selbst Nachreisen. 👏

Relaxen inklusive Wasserfallrauschen
Byebye Rabac! Schön, dass du dich von uns so traumhaft verabschiedet hast 🌅

Und so hat sich unser „Erholungs“urlaub/Babymoon auch tatsächlich schon dem Ende zugeneigt. Belohnt wurden wir am letzten Abend noch mit diesem irren Sonnenuntergang, der nicht nur unsere Augen, sondern die gesamte Umgebung inklusive dem Meer zum Glühen gebracht hat.

Ein toller Abschluss eines tollen Aufenthalts in Istrien und Umgebung. Mein bereits sechster oder siebter übrigens. Manchmal fühle ich mich wirklich etwas alt. Dann fällt mir aber wieder ein: Je mehr Jahre ich auf dem Buckel haben werde, desto mehr magische Momente wie diesen werde ich erlebt haben dürfen. Und dann wünsche ich mir instinktiv, dass ich hoffentlich einmal mindestens 120 werde. ☺️

Von links oben nach rechts unten: (1) Spaziergang durch Rijeka (2) Blick aufs Meer von der Uferpromenade in Rabac (3) Mit Babybauch in Pula (4) Wir folgen dem Regenbogen! (5+9) Impressionen aus Rabac (6) Der Butoniga Wasserfall (7) Unsere Hotelanlage von oben (8) Dreamteam auf Reisen